Die Lieferkettengesetze in der EU und insbesondere in der DACH-Region stellen Unternehmen vor neue Herausforderungen. Mit dem deutschen Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) und der geplanten EU-Lieferkettenrichtlinie (CSDDD) wird die Verantwortung für nachhaltige und faire Lieferketten stärker in den Fokus gerückt. Unternehmen drohen bei Nichteinhaltung Bußgelder bis zu 2 % ihres weltweiten Jahresumsatzes, was erhebliche finanzielle und reputationsbezogene Risiken bedeutet (PwC, 2023). Doch welche Fehler sollten Unternehmen unbedingt vermeiden, um diesen Konsequenzen zu entgehen? Wir haben die fünf häufigsten Fehler zusammengefasst.
Ein häufiger Fehler ist der Mangel an Überblick über die eigene Lieferkette. Viele Unternehmen wissen nicht genau, woher ihre Rohstoffe kommen oder welche sozialen und ökologischen Standards bei ihren Zulieferern eingehalten werden.
Tipp: Investieren Sie in digitale Supply-Chain-Management-Systeme, um Ihre Lieferkette transparent und nachvollziehbar zu gestalten. Technologien wie Blockchain oder AI-gestützte Risikoanalysen bieten hier wertvolle Unterstützung.
Viele Unternehmen versäumen es, klare Zuständigkeiten für die Einhaltung der gesetzlichen Anforderungen zu definieren. Ohne eine verantwortliche Person oder Abteilung werden wichtige Maßnahmen oft übersehen oder gar nicht erst umgesetzt.
Tipp: Ernennen Sie einen Compliance-Beauftragten oder ein spezialisiertes Team, das für die Umsetzung und Überwachung der Sorgfaltspflichten verantwortlich ist. Dies reduziert das Risiko von Versäumnissen erheblich.
Tipp: Prüfen Sie, ob Ihre Kunden oder Partner Sie zur Einhaltung bestimmter Vorgaben verpflichten, selbst wenn Sie nicht direkt unter das Gesetz fallen. Lieferantenverträge enthalten zunehmend Klauseln zu Menschenrechts- und Umweltstandards.
Wer erst handelt, wenn ein Problem auftritt, riskiert nicht nur Strafen, sondern auch erhebliche Reputationsschäden. Oft ist es dann zu spät, um effektiv zu reagieren.
Tipp: Setzen Sie auf präventive Maßnahmen wie regelmäßige Risikobewertungen und die Einführung von Frühwarnsystemen. So können Sie Risiken frühzeitig erkennen und vermeiden.
Selbst die besten Richtlinien und Tools helfen wenig, wenn die Mitarbeitenden nicht geschult sind, potenzielle Risiken zu erkennen und zu melden.
Tipp: Führen Sie regelmäßige Schulungen durch, um alle Mitarbeitenden – insbesondere in Beschaffungs- und Logistikabteilungen – für die Anforderungen und Risiken des Lieferkettengesetzes zu sensibilisieren.
Die Lieferkettengesetze sind keine bürokratische Bürde, sondern eine Chance, die eigene Lieferkette nachhaltiger und zukunftsfähiger zu gestalten. Wer Transparenz schafft, klare Verantwortlichkeiten definiert und präventiv handelt, kann nicht nur gesetzliche Anforderungen erfüllen, sondern auch als verantwortungsvolles Unternehmen punkten.
Vermeiden Sie die genannten Fehler, und nutzen Sie die Herausforderungen des Lieferkettengesetzes als Chance für Innovation und nachhaltige Transformation!